Hotel Mangrove Bay, Marsa Alam 

Erfahrungsbericht Winter 2009 (03.11. - 24.11.09)

 

NUR für Taucher und Extremschnorchler!

 

Nachdem wir letztes Jahr vom Lahami Bay nach 8 Jahren Abschied genommen haben sind wir auf der Suche nach einem neuen Hotel auf das Mangrove Bay gestoßen und haben unseren Novemberurlaub 2009 dort verbracht. Auswahlkriterien waren neben der Beurteilungen in holidaycheck.de auch unsere Suche in Google Earth nach einer schönen Sandbucht. Hier 2 Aufnahmen von oben:

Die Lage des Hotels ist wirklich traumhaft! Die Bungalows stehen in einem mit alter uriger Vegetation bewachsenen Garten. Zwar kein Rollrasen aber das stört das Erscheinungsbild wirklich nicht.

Die Zimmer sind nicht übermäßig groß aber zweckmäßig eingerichtet. Nachdem wir den Nachttisch zwischen den Betten herausgeräumt und diese zusammengeschoben hatten war an der Sitzecke gemütlich Platz. Die Betten sind nicht gemauert, die Matratzen in Ordnung - wir haben ausgezeichnet geschlafen. Nur die Beleuchtung lässt stark zu wünschen übrig um nicht zu sagen ist katastrophal dunkel! Lesen ist nur direkt unter der Bettlampe möglich. Bad ist in Ordnung. Duschwanne hat zwar ein paar defekte Emaillestellen aber das ist bei vorrangiger Belegung durch Taucher auch kein Wunder. Noch ein Tipp: Wenn es mal fürchterlich stinkt und das nicht von außen kommt sollte man in den Bodensiphon Wasser kippen.

Hier ein Blick auf die Anlage - die Bungalows fügen sich prima ein, man sieht sie kaum:

Jetzt noch ein Blick auf den Pool - wir waren wie die meisten anderen Gäste nie drin:

Auch einen abgeschatteten Kinderspielplatz gibt es nur Kinder haben wir kaum einmal gesehen:

Hier noch ein Blick auf den Speisesaal und die Theke im Freien (dazu später mehr):

Die Wetterverhältnisse während unseres Urlaubs waren nahezu optimal. Die ersten Tage nahezu Windstille, ein Tag davon sogar richtig schwül mit gewaltigem Tau. Die Sonne hat aber bald wieder alles getrocknet. Dann in der zweiten und dritten Woche der für diese Jahreszeit übliche Wind. Erstaunlich war, dass man auch ohne Windschutz auf den Liegen kaum etwas davon gespürt hat. Die Abschattung durch die üppige Bewachsung ist wirklich optimal. Anders sah es allerdings am Pool und an der Taucherbar aus. Gut, am Pool sind wir sowieso nicht gelegen aber für das Mittagessen war es am Taucherhaus doch richtig ungemütlich, wir haben uns immer in die Handtücher eingewickelt. Die Coladose hat es wenn sie nicht mehr ganz voll war fast weggeweht!

Ein weiteres Ärgernis in der Anlage ist der ohne Unterbrechung laufende Generator. Auch wenn man in der Bucht schnorchelt wird man das Geräusch nicht los. Leider haben uns alte Stammgäste gesagt, dass das schon immer so sei und das Management absolut beratunsresistent sei. Warum auch was ändern wenn die Gäste trotzdem immer wieder kommen. Es wäre so einfach, vor die Fensterfront der Generatorbude noch eine Mauer hochzuziehen dass der ganze Lärm nicht ungefiltert raus geht. Hier ein Blick auf die Generatorbude mit Fensteröffnungen in Richtung Strand:

Ja, ein Beduinenzelt für die abendliche Unterhaltung gibt es auch. Was darin aber vorgeht wissen wir nicht da es immer noch nicht geöffnet war als wir schon müde waren. Jemand hat dann auch noch mit viel Mühe Volleyballfelder am Strand aufgezeichnet und planiert, nur spielen wollte keiner. Das Hotel ist also ausschließlich für Ruhe suchende Gäste. Keine Musikberieselung am Strand oder sonst irgendwo. Nur leise nicht störende Musik beim Frühstück. Keine Animation, auch nicht versuchsweise.

Den VDE dürfte man nicht in die Anlage lassen. Dies gilt sowohl in den Zimmern als auch im Außenbereich:

Zum Thema ESSEN fangen wir mal beim Frühstück an:

Vorausschicken will ich, dass ich immer satt wurde - ABER: Nur weiche Mini-Knautschbrötchen die von den oft stumpfen Messern nicht geteilt werden konnten. Eine oder mal auch zwei Sorten abgepackter Marmelade und zum Glück für mich Honig. Rosinen für das Müsli gab es nicht. Nur eine Sorte landesübliche Wurst. Dann aber wenigstens ein akzeptables Nachspeisenbuffet. Man bekommt keine Kanne Kaffee and den Tisch sondern muss warten bis es den Herrn Ober beliebt einem noch eine Tasse einzuschenken. Dann die albernen nervigen Spielchen, dass sie die Kaffeetasse mit Tee auffüllen wollen und umgekehrt. Vielleicht sind wir aber auch nur sehr urlaubsreif gewesen.

Mittagessen oder Imbiss dann an der Taucherhütte. Dass einen der Wind fast wegweht habe ich schon gesagt. Man wird aber durch ein ausgezeichnetes wirklich sehr schmackhaftes und preiswertes Essen wieder belohnt. Besonders empfehlenswert der Thunfischsalat!

Abendessen dann entweder im Restaurant oder im Freien - aber nicht so wie es die Gäste wollen sondern so, wie es die Hotelleitung anordnet. Die ersten Tage waren wir gezwungen im Freien zu essen was ohne Jacke kaum möglich war. Da wir am ersten Abend nicht auf solche Zustände vorbereitet waren hat sich meine Frau gleich eine Erkältung eingefangen. Der Speisesaal war für das Abendessen nicht geöffnet. Erst als dann noch Sturm aufkam hatte die Hotelleitung ein Einsehen und hat alles nach innen verlegt - dann wurden aber gleich die Tische im Freien abgeräumt. Eine Wahlmöglichkeit des Gastes wo er essen möchte gibt es nicht. Die Beleuchtung im Speisesaal ist wie in den Zimmern, man sieht kaum was man auf dem Teller hat! Die Qualität der Speisen ist ausgezeichnet, die Auswahl nicht überragend. Mit einem großen Lob kann ich aber sagen, dass es in den 3 Wochen an 2 Abenden frittierte Calimariringe gegeben hat - PRIMA!!! Der Fisch war auch immer sehr gut zubereitet und wir haben während der gesamten Urlaubszeit keine einzige auch noch so kleine Gräte gefunden - Glückwunsch. Leider die ganzen 3 Wochen kein einziges Blatt grünen Salat und an Obst NUR Wassermelone, das ist zu wenig! Das Nachspeisenbuffet mit vielen süßen Sachen ist dann wieder eine echte Freude.

Aber eigentlich sind wir ja nicht wegen des Essens nach Ägypten gefahren sondern um zu schwimmen und schnorcheln. Leider wurden wir da gleich am ersten Tag auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt: Geht nicht oder nur eingeschränkt! Man hat zwar vor den Liegen eine schöne Bucht nur leider mit einer Wassertiefe von 10 bis 50 cm  je nach Ebbe und Flut und einem Untergrund den man nach 10 Metern besser nicht mehr betritt. So wie eben ein abgestorbenes Korallendach aussieht. An Schwimmen ist nicht zu denken! So mal schnell zur Abkühlung ins Wasser rennen - geht nicht! Das war die größte Enttäuschung des Urlaubs und wohl auch der Grund warum wir nicht wieder kommen. Gut, bei Flut können erfahrene Schnorchler vom Strand aus über das Riffdach kommen aber in 30 cm Tiefe lauert zwischen den Steinen nicht nur ein Steinfisch (nur für Kenner auszumachen, zur Orientierung: Der schwarze Punkt genau in der Bildmitte ist das Auge):

Auch kleine Muränen sieht man ganz außen am Strand:

Gut, man könnte sagen, dann geht man eben am Steg ins Wasser - aber das ist alles auch nicht so einfach. Als Taucher hat man ja immer seine Füßlinge an und spürt so kleine Unebenheiten im Sand kaum. Nur so zum Schwimmen oder Schnorcheln hat man die aber nicht immer an und ist so auf einen etwas ebenen Untergrund angewiesen. Im Sand vor den Liegen hat es zwar auch einiges an Korallen aber es hält sich im Rahmen. Der Weg zum Steg ist aber gepflastert mit Korallenstücken und anderem spitzen Unrat, es ist wirklich kein Vergnügen.

Am Steg ins Wasser gehen ist auch keine echte Freude. Ein Teil des Stegs ist vollgeräumt mit den Tauchutensilien und auf dem Rest muss man sich dann zwischen sich umziehenden Tauchern durchzwängen. Die Leiter ist fast unterbrechungsfrei voll mit Tauchern die ihre Flossen noch im Wasser direkt an der Treppe ausziehen weil die Treppe nicht mit Flossen begangen werden kann. Es ist wirklich so, dass man kaum ins Wasser kommt. Dann endet die Treppe in ca. 1,5 Meter tiefem Wasser. Man sollte besser nirgends neben den 2 flachen Steinen mit den Beinen auf Grund kommen! Dann folgt in kurzem Abstand die Seilarie: Hier legt eine größere Zahl von Seilen an der Wasseroberflächen was zwar den Tauchern nichts ausmacht als Schnorchler hat man aber nach jedem Seil das Rohr voll.

Die Seile sind auf dem Bild nur so schön gespannt weil das Schiff noch da ist. Sonst liegen sie einfach so auf der Wasseroberfläche. Auf dem Weg zum Außenriff kommt man bestimmt an 10 dieser Seile vorbei. Dann noch zum Thema Schiffe: 3 (2 groß 1 klein) liegen am Steg, 1 bis 2 noch in der Bucht und dann kommen ab und zu noch 2 weitere und ankern an der Ecke zum Außenriff (meist russische Passagiere).

Sehr positiv ist aber die Tatsache, dass die Flaschen nicht mit dem Auto sondern mit einem Eselkarren zum und vom Steg transportiert werden. Da nimmt man auch in Kauf, dass manchmal die Hinterlassenschaften des Tierchens noch rum liegen und in der Sonne trockenen. Wesentlich unangenehmer ist aber der Kloakengestank wenn die Bäume in der Anlage gegossen werden. Die Tröte zur Insektenvernichtung haben wir nie gehört. Allerdings hat es darum auch eine riesige Anzahl von Eintagsfliegen die einen am Strand nicht in Ruhe lassen. Die Zimmertüre sollte man nur öffnen wenn man alle Fliegen vorher verscheucht hat. Da das nicht immer klappt hat uns unser Muckenbatscher (Fliegenklatsche) gute Dienste geleistet. Stechfliegen sind eher selten aber in einer Nacht waren wir doch auf Jagd.

Wenn man dann aber all diese Hürden überstanden hat und im Wasser ist, wird man für alle Plage fürstlich entlohnt. Die Unterwasserwelt ist absolute Spitze, auf jeden Fall besser als im Lahami. Allerdings fehlen etwas die größeren Tiere wie Schildkröten, große Rochen und Riffhaie. Nur ein einzelner Delfin war mal für zwei Tage in der Bucht. Die Unterwasserbilder werde ich noch zusammenstellen und auf einer extra Seite präsentieren. Die dritte Digitalkamera hat diese Jahr nicht den Geist aufgegeben und so gibt es auch ein paar Videos.

Auf der anderen Seite der Bucht werden täglich ganze Herden von Tauchern angekarrt die dann über das Riffdach ins Wasser gehen. Es sind oft mehrere Busse mit den zugehörigen Versorgungsfahrzeugen. Das ist allerdings auch kein Wunder da man in anderen Hotels oft überhaupt nicht ins Wasser kommt. Im benachbarten "Dreams Beach" (sollte besser Horrorbeach heißen) waren an den meisten Tagen gleich 3 rote Fahnen aufgezogen. Der Steg endet dort am Saumriff und der Wellengang ist bei Wind gewaltig.

Duschen oder Toiletten gibt es am Strand nicht, aber der Weg in den Bungalow ist ja nicht weit. Bei etwaigen Magen/Darm Problemen helfen die kostenlosen Tabletten von der Tauchbasis. Ein Opfer in die Kaffeekasse ist selbstverständlich. Die Sache war im Mangrove aber bei weitem nicht so ausgeprägt wie letztes Jahr im Lahami.

Das Preis-/Leistungs- Verhältnis in diesem Hotel ist noch echt gut. Die große Flasche Wasser kostet etwa 10 Pfund oder weniger als 1,5 Euro. Für Alkoholiker kann es aber trotzdem teuer werden (ist auch gut so). Mittagessen bei den Tauchern für 2 Personen so um die 15 Euro mit Getränk. Hotelwährung sind ägyptische Pfund, keine Euro - gut so! Es ist sinnvoll vor dem bezahlen der Rechnung das Geld auf der Bank (hinter dem Tresen) umzutauschen weil dort der Wechselkurs etwas günstiger ist als wenn man die Rechnung in Euro zahlt.

Es gibt zwar keinen Safe im Zimmer aber das Personal macht einen sehr zuverlässigen Eindruck, wir haben von keinem gehört, der Probleme in dieser Richtung hatte. Der Zimmerservice ist wirklich sehr gut und auch wenn mal was nicht funktioniert (unser Lüfter im WC hat schrecklich gejault) ist sofort jemand da, der alles in Ordnung bringt.  Handtuchtausch ist nur vormittags am Pool möglich.

Wenn es nur einen besseren Zugang zum Meer geben würde wäre das unser Hotel für die nächsten Jahre! Für Taucher kann man sich kaum etwas Besseres vorstellen. Nur von einem habe ich Meckern gehört: Das Wasser sei hier so trübe, nicht so schön wie auf seiner Tauchsafari. Der war sicher noch nie im Lahami sonst wüsste er wie es ist wenn man seinen zweiten Mann in der Brühe nicht mehr findet - so ist es im Mangrove bei weitem nicht!

Nächsten April gehen wir mal in das nicht weit entfernte Coraya. Wir waren schon kurz mit dem Taxi vom Mangrove aus dort und es sieht doch alles durchwachsen aus. Die Zimmer (die man uns gezeigt hat) sind sehr schön, keine Musikbeschallung am Strand aber alles doch recht voll. Keine 30 Quadratmeter oder noch mehr pro Person am Strand wie im Mangrove. Bericht folgt dann.

Wer noch Fragen hat darf sich gerne per Mail an mich wenden: dieter(_AT_)denglerhome.de

 Hier geht es zu den Unterwasserbildern und Videos

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